Unternehmensprobleme wirksam lösen


 

Probleme sind die Wegweiser zum Erfolg. Und jedes Unternehmen hat durch seine Mitarbeitenden einen individuellen Erfolgscode. In dem folgenden Beitrag geht es darum, wie Sie den Erfolgscode identifizieren und die wirkungsvollsten Ansatzpunkte für die Beseitigung der Ursachen und Gründe von Problemen und Hindernissen finden.

Die Analyse

Unabhängig von ihrer Größe verspielen manche Unternehmen ihre Zukunft. Dies, weil sie die Bedrohung durch eigene Schwächen sowie die Radikalität und Geschwindigkeit von Veränderungen bereits in normalen Zeiten unterschätzen. Covid-19 und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führen uns gerade vor Augen, wie schnell es zu einem Stillstand von Teilen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens kommen kann. Wie Lieferketten reißen und ganze Branchen wegen fehlender Nachfrage zusammenbrechen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kein Mensch kann vorhersehen, inwieweit sich die Nachfrage erholt. Welche veränderten Ansprüche und Einstellungen es geben wird. Und wann eine Balance von Nachfrage und Kapazitäten wieder einigermaßen hergestellt sein wird.

Eine Schlussfolgerung kann man aber schon jetzt ziehen. Auf Dauer werden nur die Unternehmen überleben,

 die in einem gesunden Markt mit Nachfrage tätig sind.

  die etwas anbieten, was anderen Menschen oder Organisationen nützt

  und deren Ansprüche erfüllt.

  Die auf hohem Niveau leistungsfähig sind und

  profitabel arbeiten.

Kein Punkt darf fehlen. Jede Krise erhöht den Druck. Forschung und Entwicklung, Innovation, Globalisierung, Digitalisierung und Wettbewerb bleiben ebenso treibende Kräfte, wie die Wünsche der Menschen nach Sicherheit, Gesundheit, Lebensqualität und Gewinn.

Das Eigenbild und Unternehmensprobleme wirksam lösen

Die meisten Unternehmen haben von sich ein besseres Eigenbild als die tatsächliche Leistung widerspiegelt. Sie kennen zwar ihre Schwachstellen, aber der Druck zum Handeln ist meist noch nicht hoch genug.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unternehmen lassen sich hinsichtlich ihrer Vitalität in vier Kategorien einteilen:

Die Verteilung ist erfahrungsgemäß etwa wie folgt:

              Starke Lebenskraft haben 7 % der Unternehmen: sie sind zielorientiert, innovativ, vertriebsstark, attraktiv und handeln konsequent.

               60 % dümpeln: sie kennen zwar Verbesserungsmöglichkeiten, aber „es tut noch nicht genug weh“, um zu handeln.

               25 % der Unternehmen sind labil. Bei ihnen sinkt stetig die Wettbewerbsfähigkeit und steigt die Insolvenzgefahr, wenn Probleme oder Engpässe nicht schleunigst beseitigt werden. Und

               8 % sind in akuter Insolvenzgefahr, wenn sie nicht sofort saniert werden.

Nur wenige Firmen verbessern kontinuierlich ihre Leistung und passen sich an das ständig verändernde Umfeld an. Dabei lautet der Dauerauftrag, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit in allen Bereichen zu steigern.

So, wie jeder Mensch seinen einmaligen Fingerabdruck hat, verfügt jedes Unternehmen durch sein Personal über einen eigenen individuellen Erfolgscode. Dieser ergibt sich aus den materiellen und immateriellen sowie harten und weichen Erfolgsfaktoren des Unternehmens.

Bei den harten und materiellen Faktoren geht es in der Regel um Zahlen, Daten und Fakten, also die Betriebswirtschaft.

Während die weichen und immateriellen Faktoren eher der Humanwirtschaft zugeordnet werden.

Damit Sie sich das etwas konkreter vorstellen können, habe ich die folgende Tabelle beispielhaft erstellt. Natürlich gibt es noch sehr viel mehr Werte, die für den Erfolg eines Unternehmens wichtig sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfahrungsgemäß haben die weichen Faktoren einen größeren Einfluss auf den nachhaltigen Erfolg als die harten Faktoren.

Mit diesem Thema beschäftigen sich viele Unternehmen jedoch erst dann, wenn ein bedeutendes Problem entstanden ist, seltener wenn große Ziele angestrebt werden. Und wir Mitteleuropäer brauchen zudem schon einen ziemlich großen Druck, bis wir langsam beginnen unser Verhalten zu verändern.

 

Probleme sind die „Wegweiser zum Erfolg“.

Schwierigkeiten haben nicht grundsätzlich nur etwas Negatives, sondern vor allen Dingen auch eine positive, wegweisende Kraft. Sie signalisieren, ob der eingeschlagene Weg weiter gegangen werden sollte, oder ob es besser wäre umzukehren und an der nächsten Abzweigung einen anderen Weg einzuschlagen.

Probleme kann es in allen Lebensbereichen und auf allen Ebenen geben. Private Herausforderungen können sich auf die Leistungsfähigkeit im Beruf ebenso auswirken wie umgekehrt Anforderungen des Unternehmens auf den privaten Lebensbereich. Manche Probleme sind dabei wichtiger und dringender zu lösen als andere.

Im Unternehmen gibt es nicht nur Probleme. Es können auch höhere Ziele und Wünsche herausfordernd sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Egal wie ein Unternehmen organisiert ist, kann es gleichzeitig in verschiedenen Bereichen Engpässe und Schwierigkeiten geben.

Jedes Problem hat Wirkungen, Ursachen und Gründe für die Ursachen. Diese bilden mit allen anderen Problemen ein teilweise unsichtbares Netzwerk.

Und bei der Bearbeitung geht es um die Bedeutung des Problems in Bezug auf das angestrebte Ziel und wie wichtig und dringend es gelöst werden muss.

 

Unternehmen haben auch Körper, Geist und Seele.

Menschen gründen und führen Unternehmen bzw. arbeiten darin. Unternehmen haben deswegen auch Körper, Geist und Seele. Dies lässt sich auf vier Ebenen leicht verständlich darstellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

So zeigen sich beispielsweise der Geist des Unternehmens in der Innovationskraft, der Flexibilität und emotionalen Kundennähe,

die Seele im Betriebsklima und der gefühlten Attraktivität und Abhängigkeit.

Den Unternehmenskörper bilden die Gebäude, die Maschinen, die Büroeinrichtung und die von den Mitarbeitenden gestalteten und gelebten Prozesse.

Dokumentiert sind diese Merkmale und Ergebnisse in der Bilanz, GuV und anderen Kennzahlen.

Auf dieser Zahlenbasis werden in der Regel die Abweichungen vom Soll oder Ziel als Problem identifiziert.

 

In jedem Problem steckt eine Lernaufgabe. Sie hilft Unternehmensprobleme wirksam zu lösen.

Ein Problem ist aber nur ein Symptom oder die Beschreibung einer Wirkung von Ursachen und deren noch tieferliegenden Gründen. Unternehmensprobleme wirksam lösen erfordert Tiefbohren.

Meistens werden Probleme frontal auf der Ebene wahrgenommener Symptome angegangen. Problemanalysen dagegen als „akademische Zeitverschwendung“ betrachtet.

Selten kommen dabei nachhaltige Lösungen raus. Insbesondere handlungsorientierte Menschen – und das sind die meisten - beginnen sofort über Lösungen nachzudenken. Besserwäre es, zunächst die wahren Ursachen und Gründe für das jeweilige Problem genau herauszufinden.

Denn eine Wirkung kann mehrere Ursachen und eine Ursache mehrere Wirkungen haben.

 

 

 

 

 

 

 

In jedem Problem steckt daher eine Lernaufgabe. Diese gilt es zunächst zu erkennen.

Nehmen wir beispielsweise als Symptom sinkende Nachfrage an. Dann liegt es sicher nicht am fehlenden Fleiß und der Kompetenz des Vertriebs. Bonusprogramme und Mailingaktionen wären auch nicht die wirkungsvollste Maßnahme, wenn die Ursache mangelnde Attraktivität des Angebots für den Kunden ist. Und die Gründe dafür fehlende Innovationen, Zeit und Geld sind.

Wer den Sinn in der Lernaufgabe versteht, Raum für Alternativen schafft und diese umsetzt, hat damit nicht nur den Lösungsweg, sondern wird letztendlich auch vom Problem nachhaltig erlöst.

Es ist jedenfalls klüger die Ursachen zu beseitigen, als die Wirkungen zu bekämpfen.

 

Ohne Analyse der Ursachen und deren Gründe lassen sich Unternehmensprobleme nicht vernünftig und nachhaltig wirksam lösen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Probleme werden überwiegend auf der Ebene der Ergebnisse wahrgenommen.

Dabei können allerdings gleichzeitig auf allen Ebenen Probleme verschiedenster Art bestehen.

Und deren Ursachen und Gründe für die Ursachen können mehr oder weniger stark vernetzt sein.

Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass es ein übergeordnetes Kernproblem gibt, um das sich andere Probleme konzentrisch ranken.

Und Fakt ist, dass die Menschen im Unternehmen den Erfolg maßgeblich beeinflussen. Ob ihr Anteil 80 oder etwas mehr oder weniger Prozent sind, brauchen wir nicht lange zu diskutieren. Denn alles, was und wie im Unternehmen geschieht, entscheiden die Mitarbeitenden. Darin einbezogen sind selbstverständlich auch alle Führungskräfte, inklusive der Geschäftsleitung. Wie kann es sonst sein, dass aus einer Krise die einen Unternehmen gestärkt hervorgehen und die anderen in Richtung Insolvenz?

Je genauer die Ursachen und Gründe eines Problems identifiziert werden, desto leichter und sicherer kann eine nachhaltig wirksame Maßnahme gewählt werden. Häufig verschwinden automatisch dann auch andere Probleme ganz oder teilweise. 

Für die Unternehmens- und Problemanalyse gibt es zahlreiche Methoden, von der Bilanz- bis zur SWOT- Analyse. Sie zeigen in der Regel das Ergebnis früheren Denkens und Handelns.

Und bei den Mitarbeiterbefragungen geht es meistens nur um die Zufriedenheit der Mitarbeiter, statt auch um das Geschäft als Ganzes.

Wenn es sich jedoch um Fragen der Geschäftsentwicklung dreht, sitzt meistens nur ein kleiner Kreis von Führungskräften zusammen und bespricht die Lage. Dies, ohne das Wissen, die Erfahrung, dass Können und die Ideen aller Mitarbeitenden einzubeziehen und zu nutzen.

Dabei ist das „Gold des Unternehmens“ in den Köpfen der Mitarbeiter zu finden. Denn sie sind es, die alle Ecken des Unternehmens kennen. Sie wissen aus dem Tagesgeschäft, was sich Kunden wünschen, worüber sich diese beschweren, welchen Druck der Wettbewerb macht, was Lieferanten leisten und wie der Laden läuft.

Nur wenige Unternehmen nutzen systematisch das Know-how, die Erfahrung, die Ideen und Motivation ihrer Mitarbeitenden. Wenn Mitarbeiter ihre Fähigkeiten nicht im Unternehmen einbringen können, dann entfalten sie sich umso mehr in ihren privaten Projekten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und bei nicht erreichten Zielen Mitarbeiter nur zu kritisieren statt sie mitdenken und mitgestalten zu lassen, ist eine Verschwendung ersten Ranges.

Nehmen wir mal an, ein Unternehmen mit 100 Beschäftigten hat zehn Führungskräfte. Zwei davon sind die Geschäftsführer. Und nur die Führungskräfte wären daran beteiligt, über die Verbesserung des Geschäftsergebnisses sowie über die Strategie und Unternehmensentwicklung nachzudenken und diese mitzugestalten.

Während die anderen 90 Mitarbeitenden des Unternehmens nicht angeregt werden, sich Gedanken über die Arbeit, das Geschäft und die Zukunft zu machen - also in den Entwicklungs- und Entscheidungsfindungsprozess nicht einbezogen sind. Verschwenderischer kann man mit dem Wissen, der Erfahrung, der Leistungsbereitschaft und Loyalität der Mitarbeiter nicht umgehen. Im Gegenteil, es führt zu Demotivation und abnehmender Identifikation mit dem Arbeitgeber.

Immerhin verfügen in unserem Beispiel die 90 nicht aktiv einbezogenen Mitarbeiter in Summe - gegenüber den zehn „Denkern“ – über die neunfache Gehirnkapazität, über das neunfache Potenzial an Ideenreichtum und Kreativität sowie Erfahrung! Das soll ungenutzt bleiben? Ein Naiver kann bekanntlich mehr kluge Fragen stellen als 100 Weise beantworten können.

 

Den Unternehmenserfolg verursachen, Unternehmensprobleme wirksam lösen